Dienstag, 31. Januar 2012

Über den Sinn und Unsinn von Beamtensprache

Eigentlich war für heute gar kein Blogeintrag geplant. Und wenn doch, dann eher über mein Schreibzimmer, wo es jetzt bald richtig rund geht.

Und eigentlich sollte ich jetzt gerade lernen.

Eigentlich.

Stattdessen schreibe ich also das hier ... welch Überraschung!

Morgen habe ich die theoretische Prüfung in CAT (Computer Aided Translating) und bin beim Lernen über einige Blätter mit Definitionen gestolpert. Haltet euch fest, sonst hauen euch die folgenden schockierenden Erkenntnisse glatt vom Stuhl:
Einwortbenennung
Benennung, die aus einem einzelnen Wort besteht.
Mehrwortbenennung
Benennung, die aus mindestens zwei durch Leerstellen getrennten Wörtern besteht.
Da bleibt einem doch glatt die Spucke weg, oder? Ich meine, ich wäre im Leben nie darauf gekommen! Wo hätte ich das auch herleiten sollen? Begriff und Definition sind ja schließlich kaum auseinanderzuhalten miteinander verwandt... ahem.

Falls das noch nicht reichen sollte, haben wir auch ganz wundervolle Beispiele für diese beiden Wortarten bekommen:
Einwortbenennung: z.B. Dieselmotor / Zweipunkt-Beckengurt
Mehrwortbenennung: z.B. Drehmomentwandler mit Wandlerüberbrückung.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass ich eine Ausbildung zur Übersetzerin mache, Fachbereich Naturwissenschaften. Um das klarzustellen hier eine kurze Definition:
Naturwissenschaften = NICHT Technik!
Wo ich also grade beim Thema bin, sind mir da gleich noch ein paar schöne Weisheiten aus der Beamtensprache eingefallen.

Die "Personenvereinzelungsanlage" zum Beispiel. Unsereiner nennt sowas einfach "Drehkreuz".

Außerdem: "Wenn ein Beamter auf Dienstreise verstirbt, ist die Dienstreise somit für ihn beendet."
Das hätte mich jetzt auch gewundert, wenn die beim Staat Zombies auf der Gehaltsliste hätten ...

Achja, beim Einkaufen habe ich neulich auch etwas sehr faszinierendes entdeckt. Einen - lasst euch das Wort auf der Zunge zergehen - :

Eierschalensollbruchstellenverursacher.

Beeindruckt? DAMIT kann man doch beim Galgenmännchen-Spiel ordentlich Punkte machen, oder? *lach*
Und offenbar kann man mit solchen lächerlichen Dingern auch noch Geld verdienen. Das Teil kostet nämlich sagenhafte 18,95€.

Falls jemandem die Funktionsweise eines Eierschalensollbruchstellenverursachers nicht ganz klar ist: damit klopft man die Schale von einem hartgekochten Ei auf.

Es soll sogar Leute geben, die ohne diese lebensrettende, weltverändernde Erfindung gar nicht mehr in der Lage sind, ein Ei zu essen!

Während ihr euch jetzt mit diesen schockierenden Erkenntnissen herumschlagen dürft/müsst/könnt, werde ich mich wieder meiner Lernerei zuwenden. Ich habe nämlich bisher noch nicht gelernt, dass ein "Symbol" eine "Bezeichnung" ist, "die aus Bildzeichen besteht". Oh man ...

Alles Isi!

1 Kommentar:

  1. Also...Einfach bahnbrechend, diese Erklärungen! Von allein wäre ich ja nie im Leben darauf gekommen:D

    AntwortenLöschen

Meinungen, Hoffnungen, Ängste und Träume bitte hier eingeben: