Montag, 29. Oktober 2012

Perspektivwechsel

Wie die meisten meiner Leser inzwischen wissen, habe ich vor, im November zwei Romane zu schreiben:

  • Gurken sind keine Rudeltiere
  • Höllentaxi
Eigentlich wollte ich "Gurken sind keine Rudeltiere" in der Ich-Person schreiben, aus Sicht der 16-jährigen Hauptfigur.

Als ich aber heute meinen gesamten Nachmittag damit verbracht habe, die Geschichte in SCRIVENER einzutragen, Charakterlebensläufe zu erstellen und ein wenig am Plot zu werkeln, kam mir plötzlich der haarsträubende Einfall, dass es für die Geschichte wesentlich besser wäre, wenn ich sie aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen würde.

Die Folge:
1. Person ist vom Tisch, ich schreibe wie gewohnt in der dritten Person und springe schön zwischen den einzelnen Hauptpersonen hin und her.

Folge davon:
Mehr Szenen. Mehr Wörter. Größere Chance, die 50 K mit diesem Roman zu knacken. Story macht mehr Sinn.

Oh, und ich darf mein halbes Outline umschmeißen und noch einige zusätzliche Szenen einfügen. Jippie...!

Tja, und das ist wieder mal typisch NaNo - zwei Tage vorher den kompletten Plot umwerfen und die ganze Planung ändern. Und wenn ihr glaubt, das wäre übertrieben ... weit gefehlt! Das selbe kann einem nämlich auch mitten im November passieren!

Alles Isi!

PS: Wo wir grade von neuen Perspektiven sprechen: Rechts oben auf dem Blog findet ihr jetzt zwei Progress Bars, die ich jeden Tag mit meinem Wordcount updaten werde. Mal sehen, ob ich dieses Jahr die 100K auch im November knacken kann =)

Sonntag, 28. Oktober 2012

Was jeder Autor braucht

Inzwischen wissen so ziemliche alle meiner Freunde, dass ich meine Freizeit gerne mit Schreiben verbringe - oder sie gerne damit verbringen würde, wenn mich nicht ständig andere Dinge ablenken würden. Das Internet, zum Beispiel. Dieser Blog hier. Andere Blogs. Internetforen. Bücher. YouTube-Videos. Fusseln.
Aber bloßes Wissen reicht natürlich nicht. Oh nein. Meine Freunde stellen auch Fragen.
Die, die ich bisher am häufigsten gehört habe, waren:

- "Warum?!"
- "Was schreibst du denn so?"

und, ganz besonders oft:
- "Und du setzt dich einfach hin und fängst an zu schreiben?"

Um mal die zwei oberen Fragen zu beantworten: Weil ich es kann und mir sonst der Kopf vor lauter Ideen platzt und ich völlig den (Rest-)Verstand verliere. Und ich schreibe alles, was mir einfällt. Manchmal sogar, bevor es mir einfällt.

Was die dritte Frage betrifft ...

"Und du setzt dich einfach hin und fängst an zu schreiben?"

Nein.

Jeder Schriftsteller und Lektor, der etwas auf sich hält, wird versichern, dass man sich tatsächlich einfach hinsetzt und schreibt. Von wegen! Wenn das so einfach wäre, würden es ja viel mehr Leute machen, nicht wahr?

Hier also das, was jeder Autor braucht, um tatsächlich zu schreiben:

1. Eine Idee

Überraschung! Tatsächlich hat im Leben noch nie jemand irgendeine eigene Geschichte geschrieben, ohne nicht wenigstens den Hauch einer Ahnung zu haben, um was es gehen soll.

Ein Beispiel: Als ich meinen ersten NaNo-Roman im November 2009 begann, hatte ich Folgendes: zwei Charaktere und einen schrottreifen Bus, der mitten im Nirgendwo spätnachts mit leerem Tank stehenbleibt.
Die gesamten 50.266 Wörter dieser Geschichte würden nicht existieren, wenn auch nur einer dieser drei Bestandteile gefehlt hätte.

2. Prokrastination, aka. "Der innere Schweinehund"

Wer mit diesem Wort nichts anfangen kann, hier eine Erklärung: prokrastinieren, v. - eine Aufgabe oder unangenehme Sache (z.B. Hausaufgaben) immer weiter vor sich herschieben und sich stattdessen mit völlig nebensächlichen Dingen beschäftigen. Zum Beispiel mit Internetforen. Blogs. YouToube-Videos. Büchern. FUSSELN!

Oder, um es mit den weisen Worten von B. J. Daniels auszudrücken:
"Es gibt Tage, da würde jeder Autor lieber freiwillig das Klo putzen, als zu schreiben."
An sich also eine Fähigkeit, auf die man lieber verzichten sollte, nicht wahr?

Falsch!

Meine Art der Prokrastination besteht hauptsächlich darin, Solitaire zu spielen. Eine Aufgabe, die wenig Aufmerksamkeit erfordert, man sich praktisch nicht bewegen muss und daher in Ruhe über etwas völlig anderes nachdenken kann. Die oben erwähnte Idee zum Beispiel.

3. Einen inneren Alarm

Nachdem jeder Autor einen inneren Schweinehund hat, den es zu überwinden gilt, braucht man auch einen internen Wecker, der besagtem Schweinehund einen ordentlichen Arschtritt verpasst und ihn vor die Tür befördert.

Seit ich im Januar angefangen habe, jeden Tag mindestens 500 Wörter zu schreiben, springt mein innerer Alarm verlässlich um spätestens 22:00 Uhr an und 'klingelt' so lange, bis ich schließlich anfange zu schreiben. Richtig still ist er aber erst, wenn die 500 erreicht sind.

In meinem Fall besteht der Alarm aus einem unguten Gefühl von Nervosität in der Magengegend, vergleichbar damit, dass man morgens ohne Hose aus dem Haus geht und das unbesimmte Gefühl hat, irgendwas wichtiges vergessen zu haben. Nur schlimmer.

Wenn mein innerer Alarm klingelt, ist es höchste Zeit, mit der Prokrastination aufzuhören. Sofort.
Und "sofort" bedeutet in diesem Fall, dass ich mich sofort bei all meinen Chat-Gesprächspartnern mit den Worten "Ich muss noch meine 500 schreiben!" entschuldige, das Netbook hochfahre und anfange zu schreiben. Geschrieben wird auf dem Netbook und prokrastiniert auf dem Laptop. Auf diese Art sagt mir allein schon der Aufenthaltsort meiner Finger, was die Stunde geschlagen hat.

4. Einen Fanclub

Natürlich gibt es Autoren, die ihr Leben lang im stillen Kämmerlein hocken und ihre Arbeit niemals veröffentlichen. Aber selbst sie haben irgendjemanden, der sie anfeuert. Ihr Spiegelbild, vielleicht. Der Schimmel auf dem Obst im Kühlschrank. Die Urne der Großmutter. Die Katze. Oder die imaginären Stimmen in ihrem Kopf.

Aber die meisten von uns gehen einen Schritt weiter und verraten irgendwem, irgendwo, dass wir tatsächlich schreiben. Eltern, Geschwistern, Partnern, Kindern oder Freunden. Oder einer Online-Community. Meistens, indem wir das Geschriebene präsentieren und dann hoffen, dass es für gut befunden wird.
"Jemandem das zu zeigen, was man geschrieben hat, ist etwa so, als würde man sich in einen Sarg legen, sich einen Pflock übers Herz halten und sagen: 'Mach schon!'."
Ich weiß, dass es Leute gibt, die all den Mist lesen wollen, den ich so fabriziere. Und sie sind felsenfest davon überzeugt, dass es kein Mist ist. Und wenn doch, dann wenigstens qualitativ hochwertiger Mist, den man noch als Düngemittel verwenden kann um Rosen zu züchten.

Und nicht nur das - sie schaffen es mit ihrer Begeisterung sogar, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich tatsächlich schreiben kann.

Allein dafür lohnt es sich schon, eine Idee nicht nur zu haben, sondern auch den inneren Alarm anzuschalten und den Schweinehund rauszuwerfen, um besagte Idee tatsächlich umzusetzen.

Und das, meine lieben Leser, ist der Grund, warum ich auch weiterhin jedes Jahr im November beim NaNoWriMo mitmachen werde und warum ich auch weiterhin blogge und jeden Tag meine 500 Wörter schreibe und Zitate über das Schreiben sammle und selbst dann, wenn mich meine Charaktere nerven und die Worte nicht fließen wollen, ich immernoch glücklich bin, weil ich das tue, wozu ich geboren wurde:

Etwas Neues schaffen.

Alles Isi!

Montag, 22. Oktober 2012

Bastelstunde

Liebe Leser, der NaNoWriMo rückt immer näher ... und ich habe mich wieder mal hingesetzt und ein CoverArt für meinen neuesten Roman entworfen.

Dieses Jahr schreibe ich wieder mal zwei Geschichten, weil ich mit einer offenbar nicht ausgelastet bin (soll heißen, ich konnte mich nicht entscheiden). Hier also das Cover für "Höllentaxi":



Das Copyright liegt selbstverständlich bei mir - ich habs ja schließlich gebastelt. Davon ausgeschlossen ist die City-Skyline, die gehört New York und einem mir leider unbekannten Fotografen. Aber danke für das geniale Bild!

Ein CoverArt für meinen anderen NaNoRoman wird in den nächsten Tagen folgen, wenn ich mich dazu aufraffen kann, eins zu erstellen. Ist immer ganz schön viel Arbeit ...

Alles Isi!


Freitag, 19. Oktober 2012

Projekt 500/366 - September

Heute wurde ich freundlicherweise daran erinnert, dass ich völlig vergessen habe, die monatliche Statistik zu posten. Vielen Dank für die Erinnerung, Jenny!

Die Erinnerung im Wortlaut: "Ich warte übrigens seit Wochen auf ein Update von deinem Blog und du hast deine Statistik vom letzten Monat noch nicht gepostet!!!"

Bei so einer freundlichen Bitte kann ich natürlich nicht anders, als diesen Fehler sofort zu korrigieren...^^


Das ist sie also, die Monatsstatistik. Wie ihr seht, hat der August noch ordentlich nachgewirkt, vor allem am Anfang des Monats ... und ich hab die 450.000 Wörter geknackt!

Alles Isi!

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Survivor!


Geschafft!

Letzten Freitag sind meine Eltern aus dem Urlaub zurückgekommen. Folgende Dinge haben sie NICHT angetroffen:

- ein Haus in Schutt und Asche
- eine ausgebrannte Küche
- verdurstete Pflanzen
- eine verhungerte Tochter

Man könnte also sagen, es ist alles perfekt gelaufen. Aus meiner Sicht sogar mehr als perfekt, denn ich habe beim Survival-Training direkt noch gelernt, wie man Geld spart. Und das ging so:

Bevor meine Eltern sich für 12 Tage in den Urlaub verabschiedet haben, haben sie mir 150€ gegeben, damit ich mir was zu Essen kaufen und tanken kann. Ich habe mit ihnen ausgehandelt, dass ich alles, was bei ihrer Rückkehr von dem Geld noch übrig ist, behalten darf, um es für Bücher auszugeben.

Folge: Bin jetzt um 83,05€ reicher!

Meiner Meinung nach war die ganze Sache also ein voller Erfolg und wir können das ruhig nochmal wiederholen ... *husthusthust*

Diese Woche statte ich übrigens meinem Lieblings-Buchladen einen Besuch ab. Es ist einer von diesen Läden, in denen man Bücher aus zweiter Hand bekommt, aber in Top-Zustand und wesentlich billiger als im Buchhandel.

Um den Laden näher zu beschreiben: klein; Regale vom Boden bis zur Decke; Leitern, die man auf Schienen an den Regalen entlangfahren kann, und wenn man Bücher aus dem Regal nimmt, stehen dahinter NOCH MEHR BÜCHER!

Kurz gesagt: mein persönliches Paradies.

Der Laden ist auf Fantasy und Science Fiction spezialisiert, ich hoffe also, dort meine Terry Pratchett-Sammlung vervollständigen zu können. Laut meiner Liste fehlen mir noch 18 Bücher von ihm. Der Mann schreibt, wie ein Verrückter.

Was diese Woche sonst noch so passiert ist?

- heute (Mittwoch) ist schulfrei. YAY!
- am Montag kam ENDLICH mein lang-ersehnter NaNo-Hoodie, den ich seit 3 Jahren im Auge hatte und Anfang September endlich bestellt habe. Hier ist er: 

Das Bild stammt direkt von der NaNo-Seite, zeigt also nicht mich, sondern zwei Models.
 Ich liebe meinen Hoddie!

Wo wir schon bei NaNoWriMo sind:

Es geht wieder los! Letzte Nacht war der Relaunch der Seite. Das heißt: das Forum wurde komplett geleert, alle alten Beiträge gelöscht und diverse Änderungen und Verbesserungen vorgenommen. Jetzt können wir wieder nach Herzenslust plotten und quatschen und uns auf November freuen. Bin total begeistert, natürlich.

So, und jetzt erstelle ich mal weiter meine Liste mit Büchern, die ich noch brauche ...

Alles Isi!