Sonntag, 16. September 2012

Survival Crashkurs

So, jetzt ist es also soweit.

Mein Leben hängt am seidenen Faden.

Ich bin völlig auf mich gestellt und dutzende Lebewesen sind von meiner Anwesenheit abhängig.

Heute Mittag sind meine Eltern für 12 Tage in den Urlaub gefahren. Ohne mich.

Heißt im Klartext:

Ich muss die Blumen gießen, das Haus bewachen, den Abwasch machen, Staubwischen, Staubsaugen, morgens den Wecker stellen um nicht zu spät zur Schule zu kommen, freiwillig zu einer "vernünftigen" Uhrzeit ins Bett gehen und - am schlimmsten von allem - KOCHEN.

Oh, und eventuell die Wäsche waschen, falls ich das noch nicht erwähnt hatte.

Hatte ich schon Hausaufgaben und Schule erwähnt? Oder die 500 Wörter, die ich jeden Tag mindestens schreiben muss? Nein? Naja, jetzt aber!

Wenn ich diese 12 Tage hinter mir habe, hab ich mir diverse Pfadfinder-Orden verdient, soviel steht fest!

Und hey, ich komme mit all diesen Sachen klar, wenn da nur das Kochen nicht wäre ... unsere Küche ist doch noch gar nicht so alt, aber jetzt ist sie einer schrecklichen Gefahr ausgesetzt ---> mir.

Ich gebe zu, dass meine Kochkünste zu wünschen übrig lassen. Vor allem wünschen sich die Leute, sie hätten mein Essen einfach gar nicht erst gekostet oder es wäre wenigstens ein Notarzt anwesend. Blöderweise koche ich jetzt aber nur für mich selbst. Das heißt, ich muss tatsächlich kreativ werden, denn was Essen angeht, bin ich furchtbar wählerisch. Und das nichtmal freiwillig!

Aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen will (sagen wir einfach, es handelt sich um ein Kindheitstrauma in dem ein Tomatenbrot eine wiederkehrende Rolle spielt) bin ich nämlich unfähig, die meisten Gemüsesorten zu essen, ohne mich zu übergeben. Ausnahmen: gekochte Karotten, Blumenkohl und Kohlrabi.

Beides ist derzeit nicht verfügbar.

Ich werde ab und zu mal hier meine Fortschritte posten und hoffen, dass ich mich 12 Tage lang selbst ernähren kann. Eigentlich dürfte das kein Problem sein. Ich hab es einmal im Urlaub geschafft, 14 Tage lang Spaghetti Bolognese zu essen (der Rest war ungenießbar). Meine Auswahl diesmal: diverse Nudelsorten, verschiedene Soßen, Fertigpizza, Fertiglasagne und Fertignudeleintopf. Außerdem Reis und die Nummer vom Pizzaservice. Und Cornflakes + Joghurt und Naschereien, natürlich.

Tag 1 von 12 ist beinahe erfolgreich überstanden.

Alles Isi!

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