Mittwoch, 12. Oktober 2011

Vom Chaos und der Ordnung der Dinge

Ahem. Wie es aussieht, habe ich es wieder mal erfolgreich geschafft, diesen Blog sträflich zu vernachlässigen. Wie immer gilt: Nicht ich bin schuld, sondern die Anderen! (Wer genau das ist, hab ich auch noch nicht rausgefunden, aber sie verdienen einen ordentlichen Tritt in den Hintern, wenn ihr mich fragt.)

Heute widmen wir uns einmal einem Thema, das bisher fast überhaupt nicht von mir erwähnt wurde, obwohl es sogar zum Titel dieses Blogs gehört: Meine Ausbildung zur Übersetzerin.

Für alle, die bisher hinterm Mond oder im Lummerland gelebt haben, hier mal eine kurze Erklärung, worum genau es sich dabei überhaupt handelt:
Übersetzer sind die Menschen, die niemand je zu Gesicht bekommt, über die sich aber jede mehrsprachige Person unter Garantie mehrmals im Jahr/Monat/Woche/Tag aufregt. Meistens dann, wenn die Übersetzer ihren Job nicht richtig machen und Mist übersetzen. Wer aus "May the force be with you" aus mysteriösen Gründen "Am 4. Mai sind wir bei Ihnen" macht, der hat auch ehrlich gesagt nix besseres verdient.

Das ist einer der Gründe, warum ich selbst ebenfalls Übersetzerin werden möchte - um solche Fehler zu vermeiden und das allgemeine Übersetzungsniveau auf diesem Planeten ein wenig anzuheben.

Zu diesem Zweck besuche ich eine Fremdsprachenschule. Diesen September hat mein 2. Ausbildungsjahr angefangen, was bedeutet, dass ich danach noch ein weiteres Jahr die Schulbank drücken darf. Hurra...

Meine Hauptsprache ist - logischerweise - Englisch. Nebensprache Spanisch - und je weniger man darüber sagt, desto besser.

Wie die meisten Schulen hat auch meine ein ganz entscheidendes Talent: Chaos.

 Ganz besonders, was die Stundenpläne betrifft. Im Folgenden nun zwei Beispiele, wie man es NICHT machen sollte:

Fall 1: Spanisch (oder: Der Fluch meiner Existenz)

Aus Gründen, die ich hier nicht näher nennen werde, weil das die Dimensionen des Blogeintrags sprengen würde, wurde meine Klasse (die dieses Jahr aus ca. 34 Personen bestand) in 2 Klassen aufgeteilt. Der Grund in einem Wort: Spanischbuch. Da wir als Gesamtklasse die selbe Lehrerin hatten, musste jetzt natürlich der komplette Stundenplan umgeworfen werden, denn keine noch so gute Lehrerin kann gleichzeitig zwei Klassen in zwei verschiedenen Räumen unterrichten.

So weit, so gut.

Anfangs dachte ich noch, mein Stundenplan würde sich überhaupt nicht ändern, ganz im Gegensatz zu dem der anderen Klasse. Weit gefehlt! Am Ende blickte niemand mehr durch - am allerwenigsten die Lehrer!

Einige Beispiele, was denn so verändert wurde:
- am Dienstag in den ersten beiden Stunden fand plötzlich erst gar kein Unterricht mehr statt, dann nur eine Stunde (nämlich in der 2.) und jetzt nur eine Stunde (in der 1. Stunde). Hallelujah!
- die 2. Stunde vom Dienstag wurde auf die 6. Stunde vom Donnerstag verlegt.

Soweit kein Problem. Doch dann wurde:
- die 6. Stunde vom Montag auf die 6. Stunde vom Donnerstag verlegt.

Bemerkt jemand das Problem? Ja? Ich auch. Die Sekretärinnen (oder wer auch immer für diesen Geniestreich verantwortlich ist) nicht.

Um das ganze Chaos noch zu verschönern, bekamen wir schließlich eine E-Mail von unserer Lehrerin des Faches Spanisch->Deutsch Übersetzen, in der sie uns darauf hinwies, dass die Dienstagsstunde jetzt Donnerstags in der 6. wäre. Alles klar, dachte ich. Aber gleich im nächsten Satz schrieb sie: "Unser Unterricht am Montag findet wie gewohnt in der 5. Stunde statt."

Ich schaute also auf meinen Stundenplan und stellte - mit ziemlichem Erstaunen - fest, dass wir montags in der 5. Stunde gar kein Übersetzen hatten. Sondern Diktat. Aber das hatten wir ja eigentlich schon donnerstags in der 6., wo aber gleichzeitig die Übersetzenstunde stattfand, die wir ursprünglich dienstags hatten.

Genau so verwirrt wie ihr grade hab ich auch geguckt!

Um uns all dieser Verwirrung zu entziehen, beschlossen meine armen Mitstreiter und ich, einfach Dienstags in den ersten zwei Stunden GAR NICHT zum Unterricht zu erscheinen - für den Fall, dass er ausfällt. Wir wollten ja nicht umsonst so früh aufgestanden sein. Und während wir seelig schliefen und uns entspannt zur 3. Stunde in der Schule einfanden, überarbeiteten die Lehrer mit rauchenden Köpfen ein weiteres Mal den Stundenplan. Der ist inzwischen übrigens wieder ordentlich und wir brauchen auch keinen Zeitumkehrer, um gleichzeitig in Übersetzen UND Diktat zu sitzen ;-)

Fall 2: Englisch Übersetzen Naturwissenschaften (oder: die Stunde, die es nie gab)

Falls ihr dachtet, noch verrückter ginge nicht, muss ich euch enttäuschen. Ich dachte nämlich genauso, bevor wir 3 Wochen nach Schulbeginn erfuhren, dass man in unserem Stundenplan eine Stunde vergessen hatte.

Vergessen. Eine ganze Schulstunde.

Ich hätte gelacht, wenn ich nicht so deprimiert darüber gewesen wäre, jetzt noch eine Stunde länger in der Schule hocken zu müssen. Und das nur, weil irgendwelche Idioten einfach zu inkompetent sind, um einen vernünftigen Stundenplan zu erstellen. An Sprachenschulen herrscht ein gewisser Mangel an Mathelehrern (was daran liegen könnte, dass Mathe nicht unterrichtet wird) und somit fehlt es einfach an Leuten, die fähig sind, präzise und nach Plan zu arbeiten. Na sowas....

An sich wäre auch die vergessene Stunde noch lange kein Problem gewesen - wir hatten Mittwochs und Donnerstags jeweils noch Freistunden, die geeignet wären.

Natürlich wäre das viel zu einfach! Deshalb wurde die fehlende Stunde auf Donnerstag in der 2. Stunde gelegt.

Dummerweise hat da aber ein Teil der Klasse schon Italienisch. Und ein anderer Teil hat im 2. Halbjahr computergestütztes Übersetzen - auch in der 2. Stunde...

Ich spare mir jetzt einfach mal jeden Kommentar und zitiere statt dessen meinen Lieblingsautoren und Meister der Worte, Terry Pratchett:

"Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist."

Das wars von meiner Seite. Morgen habe ich übrigens wieder Spanisch - glaube ich jedenfalls. Aber bei diesem Stundenplan kann man sich ja nie sicher sein!

Alles Isi!

PS: Nächstes Mal: der November kommt mit drohenden Schritten näher - wie man sich darauf vorbereitet, zum dritten Mal ein Buch in 30 Tagen zu schreiben und wieso das süchtig macht.

4 Kommentare:

  1. Mal ein Testkommentar um zu sehen, ob die Kommentarfunktion bei mir überhaupt geht, nachdem ich auf Probleme beim Kommentieren hingewiesen wurde. Test, Test, 1, 2...!

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  2. June deine Blogs sind jedesmal zu brüllen. Du solltest dem Troll mal nen Blog eintrag widmen ^^

    Jenny

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  3. haha, zu gut. xD
    Habe fast Tränen gelacht, bei dem Blogeintrag! :D
    Und ich bin schon sehr gespannt auf deinen Beitrag zum NaNo, fiebere ebenfalls schon auf den November hin und kann es kaum abwarten meine Laptoptastatur zum Rauchen zu bringen. :D
    Liebe Grüße, RomeosJuliet

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  4. Vielen Dank ihr beiden =)
    Der NaNo-Blogeintrag folgt dann wohl ... heute...und er wird nicht der einzige sein, bevor es richtig losgeht.

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