Donnerstag, 31. Juli 2014

Die Sache mit dem Gemüse

Hallo, da bin ich wieder!

Das CampNaNoWriMo für diesen Monat ist erfolgreich erledigt, 50K sind geschrieben, jetzt kann ich mich wieder voll und ganz darauf konzentrieren, wegen Schottland Panik zu schieben.

Ich mache mir keine großen Sorgen wegen des Studiums an sich, oder der fremden Umgebung, oder der Sprache (ha!) ... aber das Essen ist da so ein Problem.

Und damit meine ich jetzt nicht die allgemein bekannten Klischees über die englische und schottische Küche (die ich bisher übrigens vollstens bestätigt gesehen habe), sondern mein privates Problem mit dem Essen.

Ich mag kein Gemüse.

Natürlich gibt es Ausnahmen - Karrotten, Blumenkohl, Kohlrabi und Spinat in dieser pampigen Breiform - aber das ist auch schon alles.

Woran es liegt? Keine Ahung.

Ich weiß nur, dass ich mein Leben lang nie Gemüse mochte. Ich kann 20 Minuten lang auf einem Salatblatt herumkauen, nur mit dem Runterschlucken wird es nichts. Als ich das letzte Mal eine rohe Tomate gegessen habe, war ich fünf Jahre alt und hab mich danach erbrochen. Allein beim Geruch von Salatgurken wird mir schlecht.

Eine Erklärung dafür habe ich nie gefunden, mich aber trotzdem immer so gesund es geht ernährt und war nie wegen Vitaminmangels krank oder sowas.

Aber ein Jahr lang in Schottland zu überleben, wo ich selbst für mich kochen und irgendwie an die nötigen Vitamine kommen muss, lässt mich schon ein wenig zweifeln.

"Stell dich nicht so an!" - den Satz hab ich schon tausendmal gehört.

Wie erklärt man jemandem, dass man wahnsinnig gerne Gemüse essen würde, wenn man könnte? Salat sieht in meinen Augen echt schmackhaft aus, genau wie viele gekochte Gemüsesorten... aber ich kann ihn einfach nicht essen. Es ist, als würde ich auf einer Plastiktüte herumkauen.

Die Konsistenz, der Geruch und auch der Geschmack schrecken mich jedes Mal ab. Und während meine Eltern genervt und Freunde erstaunt sind, bin ich diejenige, die am meisten darunter leidet.

"Warum magst du das denn nicht?" - "Probier doch mal, vielleicht schmeckt es dir ja jetzt." - "Stell dich nicht so an." - "Das kann doch nicht sein, dass du kein Gemüse isst." - "Wovon ernährst du dich denn?"

Ich bin es leid, mindestens einmal die Woche ein Gespräch zu führen, in dem einer oder mehrerer dieser Sätze auftauchen. Vor allem, weil es fast immer die selben Personen sind, die mich auch das letzte Mal schon so angesprochen haben.

Es nervt einfach nur noch.

Ich habe 22,5 Jahre lang wunderbar überlebt und das einzige Gemüse, was ich in der Zeit gegessen habe, waren gekochte Karotten, Spinat, Blumenkohl und Kohlrabi, und die Tomatensoße auf Pizza und in den Spaghetti Bolognese.

Ich bin es leid, dass jeder so einen Aufstand darum macht und ich freue mich nicht gerade darauf, das alles in naher Zukunft einem Haufen anderer Studenten erklären zu müssen, wenn wir uns eine Küche teilen.

Aber wer weiß, vielleicht geschieht ja ein Wunder und meine Eltern sehen, dass ich mich auch dann ohne Gemüse am Leben erhalten kann, wenn sie nicht daneben stehen und meckern.

Und bis dahin lerne ich, wie Mom ihre leckere Blumenkohlsoße macht.

Alles Isi!

3 Kommentare:

  1. Möhrchen sind doch schonmal was ;) ich drück Dir die Daumen, dass Du das Gespräch nur einmal führen musst, am besten nennst Du es Allergie (klingt auch ziemlich danach), dann isses einfacher!
    :)

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    1. Sehr gute Idee, aber schwer in der Umsetzung, weil ich ja Tomaten z.B. in Ketchup- oder -markform schon essen kann. Aber ich werds mal versuchen ;-)

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  2. naja, dann ist es eben eine allergische reaktion auf fast alle Gemüse bis auf wenige Ausnahmen ;) und wirklich viel Tomate ist in Ketchup nicht mehr drin.. es kann durchaus sein, dass du auf bestimmte Stoffe, die nur in der Rohform im gemüse sien, allergisch reagierst, aber wie dem auch sei - ich finde, wenn man etwas nicht mag/wahlweise nicht verträgt, muss man sich dafür nicht rechtfertigen müssen.. ich mag auch weder rosenkohl noch braunkohl (grünkohl), habe das gesagt (beides noch 3mal probiert, weil sich geschmäcker auch ändern), mag es immer noch nicht und gut ist- ohne lange erklären zu müssen. ich finde auch Steaks ziemlich langweilig und muss das auch nicht weiter erläutern. Ich drück die daumen, dass du irgendwann eine Formulierung findest, die der 'Erklärpflicht' ein Ende setzt. Mögen deine Eltern alles essen? ;)

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